Es ist beeindruckend, Vilnius vom Gediminas-Hügel aus zu betrachten oder die Sonne zu verabschieden, aber noch beeindruckender ist das vom Gediminas-Turm aus. Von hier aus bietet sich ein einzigartiges 360°-Panorama der Stadt. Zuvor sollten Sie natürlich unbedingt die Ausstellung im Turm besichtigen, die den Besuchern die Geschichte von Vilnius als politisches Zentrum des Großfürstentums Litauen näherbringt. Hier finden Sie Kanonenkugeln, die aus der Zeit der Angriffe durch die Kreuzritter im 14. und 15. Jahrhundert stammen, die von Fürst Gediminas 1322–1323 an Papst Johannes XXII und die Kaufleute Europas verfassten Briefe, eine dem Baltischen Weg gewidmete Installation, die Ihnen das Gefühl gibt, selbst daran teilgenommen zu haben, und andere interessante Dinge.
Das Haus der Geschichten, das 2021 seine Türen geöffnet hat, ist ein Raum, in dem den Besuchern Geschichte nicht als feststehende Vergangenheit präsentiert wird, sondern als eine von uns allen geschaffene und noch immer im Entstehen befindliche Realität. Hier ist man eingeladen, über die vielfältigen Auffassungen von Geschichte und unterschiedliche Perspektiven zu sprechen. Im Untergeschoss des Hauses der Geschichten finden Sie Sammlungen zur litauischen Volksarchitektur, zu Innenausstattung und Arbeitsgeräten aus der Zeit vom 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jh. Im ersten und zweiten Stockwerk sind Ausstellungsräume eingerichtet. Dazu werden übrigens immer Workshops für Besucher jeden Alters veranstaltet. .
Wussten Sie, dass der Herrscherpalast des Großfürstentums Litauen, heute Museum mit dem Charakter einer historischen Residenz, nach 20 Jahren umfangreicher archäologischer und historischer Forschung im Jahr 2009 wiederaufgebaut wurde? Hier werden das historische und kulturelle Erbe des litauischen Staates und seiner Herrscher, archäologische Sammlungen, europäische Kunstwerke von der Gotik bis zum Barock sowie wertvolles lituanistisches Material gesammelt, erforscht und präsentiert. An den eintrittsfreien Sonntagen können Sie vier Museumsrouten folgen und jedes Mal finden Sie neue Exponate, die die Geschichte des Großfürstentums Litauen präsentieren. In den wiederhergestellten repräsentativen Innenräumen der Herrscher erfahren Sie außerdem Wissenswertes über die neuesten Erkenntnisse der Historiker, über Bewaffnung, den Alltag am Hof und über die Musikkultur. Darüber hinaus bereiten die Pädagogen und Führer des Museums an allen freien Sonntagen zusätzliche unerwartete Überraschungen vor, daher empfehlen wir, die Museumsnachrichten zu verfolgen!
Das Wohnhaus und Museum von Kazys Varnelis (1917-2010), eines berühmten Vertreters der optischen Kunst, einem Künstler und Sammler gleicht auf den ersten Blick einem kleinen Wohnhaus, doch hier befinden sich in über 40 Ausstellungssälen alte Grafiken, westeuropäische Skulpturen und Gemälde, Karten, historische Möbel, fernöstliche Kunstwerke und eigene Kompositionen dieses optischen Künstlers. Varnelis, der in Österreich, Deutschland und den USA lebte und schließlich nach Litauen zurückkehrte, war ein leidenschaftlicher Sammler alter Kunst und seltener Bücher. Seine Bibliothek umfasste 10.000 Bände. Der Künstler perfektionierte die Ausstellung seines Museums immer weiter, schuf unerwartete Kombinationen und machte das Museum schließlich selbst zu einem Kunstwerk.
Die Nationale Kunstgalerie verfügt über 11 Säle für Dauerausstellungen, in denen Sie mehr als 46.000 Werke der litauischen Kunst des 20. und 21. Jh. betrachten können. Die Galerie präsentiert moderne und zeitgenössische litauische Malerei, Bildhauerei, Grafik, Fotografie, Objekte, Installationen und Videokunst. Im Saal für Wechselausstellungen finden Ausstellungen der litauischen und ausländischen Kunst des 20. und 21. Jh. statt, die gewöhnlich auch an den letzten Sonntagen des Monats kostenlos besucht werden können. Verfolgen Sie also die Informationen der Galerie!