Wenn Sie an Wunder glauben, suchen Sie nach dem Weg zum Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes.
Das berühmte Gemälde „Gnadenbild des Barmherzigen Jesus“ (oder kurz „Der barmherzige Jesus“), welches Eugeniusz Kazimirowski 1934 in Vilnius gemalt hat, schmückt das Heiligtum, früher Kirche der Heiligen Dreieinigkeit genannt.
Kazimirowski malte das Bild Jesu unter den Augen der Nonne Faustyna Kowalska genau nach ihren Visionen.
Das Gemälde wurde 1935 zum ersten Mal in der Kapelle im Tor der Morgenröte öffentlich geehrt. Es dauerte lange, bis man das Bild 1986 heimlich nach Vilnius zurückbrachte. Das für seine Wunderkräfte berühmte Bild wurde der Kirche des Heiligen Geistes geschenkt. Es hängt in der Kirche rechts von der Kanzel.
Durch das Dekret vom 8. März 2004 begründete Kardinal Juozas Audrys Bačkis, Metropolit des Erzbistums von Vilnius, das Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes, dem das bekannte Bild übereben wurde.
Dieses Heiligtum liegt in der Nähe der Kirche des Heiligen Geistes.
Die Kirche der Heiligen Dreieinigkeit wurde Ende des 15./Anfang des 16. Jh. errichtet. Es war ein kleines rechteckiges Heiligtum im gotischen Baustil, dessen Apsis (mit dem Altar) zur heutigen Dominikonų Straße orientiert war. Neben der Kirche der Heiligen Dreieinigkeit wurde im 16. Jh. ein Krankenhaus errichtet, für das die Stadtverwaltung zuständig war. Die Dominikaner betreuten das Krankenhaus und die Kirche. 1613 ernannte man den Kirchenpriester zum Pfarrer. Im Jahre 1684 erhielten das Krankenhaus und die Kirche zusätzliche Geldmittel, es wurde ein Privileg erteilt, einige Grundstücke und Häuser in der Stadt zu verwalten.
Nach den Bränden von 1748 und 1749 wurde die Kirche umgebaut: Ein neues Presbyterium wurde gemauert, zwei Türme gebaut und anstatt der Apsis im gotischen Baustil wurde ein neues Portal gebaut. Ende des 18. Jh. gehörte die Kirche der Universität Vilnius, einer ihrer Pfarrer war Marcin Odlanicki Poczobut, Rektor der Universität und Astronom.
1821 wandelte die zaristische Macht die Kirche in eine orthodoxe Kirche um, aber 1920 wurde sie an die Katholiken zurückgegeben. 1968 stürzte ein Teil der Fassade mit dem Portal ein; 1971 wurde die alte dreiwandige Apsis im gotischen Baustil an Stelle des Portals wiederhergestellt. Am Gebäude sind Merkmale des Barocks und des Historismus zu erkennen.