In Vilnius, in der A. Vivulskio-Straße 18, können Sie eine Gedenktafel für das YIVO, das "Yiddisher Visenshaftlecher Institut" (Jüdisches Wissenschaftliches Institut), sehen.
Seit 1933 bestand das wichtigste Zentrum für Forschungen zu jüdischer Kultur und Geschichte in Osteuropa in der A. Vivulskio-Straße. Es bildete den Kern zur historischen Erforschungder Litwaken, zugleich auch der Geschichte Litauens, eine Stätte, an der sich die Intelligenz versammelte.
Diese Gedenktafel erinnert an das YIVO: Einst stand hier das Gebäude des Instituts, die bis 1940 in Litauen tätig war. Damals gehörten die hervorragendsten Wissenschaftler der Welt und viele Personen des öffentlichen Lebens zum Ehrenpräsidium des YIVO: Albert Einstein, Siegmund Freud, Edward Bernstein, Schimon Dubnow. Die Idee zur Gründung des Instituts stammte von Max Weinreich. Er baute es auf und leitete es viele Jahre. Weinreich war der berühmteste Philologe des Jiddischen und der erste Professor des Jiddischen in Amerika (er lebte seit 1939 in den Vereinigten Staaten von Amerika).
Während des Zweiten Weltkrieges, als die Arbeit in Litauen nicht mehr möglich war, wurde eine Niederlassung in den Vereinigten Staaten von Amerika zum YIVO Zentrum. Das YIVO “Institute for Jewish Research” besteht noch heute in New York als eines der bedeutendsten Zentren der jiddischen Kultur.
Das in Vilnius gegründete Jüdische Wissenschaftliche Institut unterhielt eine Bibliothek mit mehr als 40.000 Büchern. Das Pressearchiv verfügte über ca. 10.000 Zeitschriften-Sammlungen aus verschiedenen Ländern.
Am Institut gab es 4 wissenschaftliche Unterabteilungen: für Philologie, Geschichte, Wirtschaft und Statistik, Psychologie und Pädagogik. Hier arbeiteten herausragende Wissenschaftler, die nicht nur aus Vilnius kamen, sondern auch aus Warschau, Berlin, Riga, Paris und New York.