Die Kirche der heiligen Apostel Philippus und Jakobus ist einen Besuch wert, nicht nur wegen des Heiligenbildes der Gottesmutter mit Kind, das als wundertätig gilt, sondern auch wegen der Carillon-Konzerte, die täglich (um 13.00 und 19.15 Uhr) in der Kirche stattfinden.
Die Kirche wurde im Jahre 1624 errichtet, das heutige Gebäude stammt jedoch aus der Wende vom 17. zum 18. Jh. In der Sowjetzeit wollte man sie abreißen, trotzdem ist sie geblieben, wenn auch vernachlässigt. Die Kirche der heiligen Apostel Philippus und Jakobus ist im Stil des Spätbarocks gebaut. Der Gottesdienst wird in litauischer und polnischer Sprache abgehalten.
Die Geschichte des Heiligenbildes der Gottesmutter mit Kind in Lukiškės, das als wundertätig gilt, wird mit einer berühmten elitären Familie verknüpft, die im 17. Jh. im Großfürstentum Litauen geherrscht hat, und zwar der Familie Gosiewski.. Im 18. und 19. Jh. war man davon überzeugt, dass Maciej Korwin Gosiewski, General der Artillerie des Großfürstentums Litauen, nach den Kriegen mit Moskau das Gemälde mitgebracht hatte. Die Ikone wurde auf den Landgütern von Lazdijai und Dumbliai aufbewahrt, wo die Ältesten von Lazdijai herrschten. 1683 schenkte man dieses Bild den Vilniusser Dominikanern von Lukiškės. Für die Ikone der Gottesmutter mit Kind wurde eine hölzerne Klosterkirche zur ersten Heimstatt in Lukiškės.
Als das Heiligenbild gebracht wurde, war der Prior des Klosters Alexander Schemeta schwer krank. Dann erlebte er eine Erscheinung der Gottesmutter, welche ihn ermutigte und versprach, dass er seine Gesundheit wiederbekommen würde, sollte er das ins Kloster gebrachte Bild über dem großen Altar aufhängen. Er bat erst dann die heilige Jungfrau um Hilfe und beschloss, das Gemälde über dem großen Altar aufzuhängen, als die Krankheit noch schwerer wurde. Nachdem er jedoch genesen war, erzählte er niemandem von seinen Visionen. Wieder erschien ihm Maria und tadelte ihn, und danach sprach er öffentlich über das Wunder und forderte andere auf, sich an den mystischen Gnadenquell, die Gottesmutter, zu wenden, wenn ein Unheil über sie hereinbreche.
Die Gottesmutter Hodegetria, laut Tradition ein Bildnis von Maria, das der heilige Evangelist Lukas gemalt hat, wurde im 5. Jh. nach Konstantinopel gebracht und im Heiligtum aufbewahrt, das die Kaiserin Pulcheria am Hodegonkloster hatte erbauen lassen. Der Name der Ikone Hodegetria wurde im 9. Jh. vom Namen des Heiligtums abgeleitet, dessen Etymologie wohl mit der einstigen Heilquelle an der Stelle des Heiligtums und der Bedeutung des griechischen Wortes „Wegweisende“ zusammenhängt.
I-VI: 10:00-19:00
VII: 8:00-19:00
Eintritt kostenlos