Holocaust-Ausstellung

Kurzbeschreibung

Die Holocaust-Ausstellung erzählt von Kultur und Geschichte einer nationalen Minderheit in Litauen, die einst recht zahlreich war - über den Weg der Juden in das Großfürstentum Litauen bis zu ihrer tragischen Vernichtung in der Mitte des 20. Jh.

Die erste Phase des Holocaust in Litauen fand im Sommer und Herbst 1941 statt, als etwa 77.000 Juden getötet wurden und die Zahl der Juden in Großstädten wie Vilnius, Kaunas und Šiauliai deutlich zurückging.

Im Herbst 1941 entstanden Ghettos in den oben genannten Städten. Dort wurden Tag für Tag Juden umgebracht.

Im Sommer 1944, als sich die Deutschen aus Litauen zurückziehen mussten, trieben sie die letyten Juden aus den Ghettos in Lager in Deutschland, Estland und Polen, wo die meisten umkamen. In Litauen gab es nur eine Handvoll von Überlebenden, die sich entweder in den Kellern der Ghettos versteckt hatten oder die von Litauern unter Einsaty ihres eigenen Lebens gerettet wurden.

Kurze Geschichte

Eines der Ziele dieser Ausstellung besteht darin, sich an die junge litauische Generation zu richten, sie zur Diskussion, zum Austausch und zur Zusammenarbeit aufzufordern. Was ist der Holocaust? Kann man den vor so vielen Jahren erlittenen Schmerz nachempfinden? Was bedeutete es, zwischen 1941 und 1944 Jude zu sein? Das sind schmerzhafte, herausfordernde Fragen. Wir hoffen, sie in der Ausstellung zu thematisieren.

“Die Welt der Litwaken” – das ist eine verschwundene Kultur, die bezeugt, dass Vilnius einst das Jerusalem Litauens war und die Litwaken so gut wie in jedem Dorf oder in jeder Stadt gelebt haben. Diese Nation, die Litauen und der Welt solche Persönlichkeiten geschenkt hat wie den Landschaftsmaler Isaak Lewitan, den Geiger Jascha Heifetz, den Maler Chaim Soutin, den Bildhauer Jacques Lipchitz (eigentlich Chaim Jakoff Lipschitz), den Kinderarzt Zemach Schabad, Vorbild für Doktor Aibolit, hat in den Jahren des Zweiten Weltkrieges etwa 94 Prozent ihrer Angehörigen verloren und Litauen so viele seiner Bürger.

Am 22. Juni 1941, als die Armee Nazi-Deutschlands das Territorium Litauens betrat, lebten ca. 240.000 Juden im Land. Am Ende des Krieges waren ungefähr 10.000 übriggeblieben. Rund 94 Prozent der litauischen Juden fanden den Tod in Paneriai, in der Nähe von Vilnius, im Neunten Fort in Kaunas oder in Gruben nicht weit von ihrem Geburtshaus – im Wald oder auf einem jüdischen Friedhof. Es war häufig der Fall, dass sie von ihren Nachbarn ermordet wurden, oder auch von einem Klassenkameraden, Mitarbeiter, Patienten…

Adresse:
Pamėnkalnio g. 12, Vilnius 01114Google Maps
Öffnungszeiten:

I-IV: 9:00-17:00
V: 9:00-16:00
VI-VII: Geschlossen

An staatlichen Feiertagen ist das Museum geschlossen

Preis:

6 € für Erwachsene
3 € für Erwachsene, Schüler, Studenten, Senioren

Kostenlos mit dem „Vilnius Pass“

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Das Große und das Kleine Ghetto
Das Große und das Kleine Ghetto

Die Straßen Stiklių, Didžioji und Aušros vartų gehörten schon zum mittelalterlichen jüdischen Stadtviertel, das sich von der Didžioji -Straße im Westen bis zu den Straßen Dominikonų und Vokiečių erstreckte.