Möchten Sie eine Wanderung durch die Vergangenheit unternehmen? Wir laden Sie in die öffentliche Kreisbibliothek Vilnius namens Adomas Mickevičius ein, die sich in im ehemaligen Palast von Sofija und Juozapas Tiškevičiai untergebracht worden ist. Hier sind innovative Dienstleistungen und kulturelles Erbe perfekt unter einem Dach vereint. Das Gebäude befindet sich in der alten Trakų-Straße, einer von nur acht Straßen, die ihren Namen nie geändert haben. Die Trakų-Straße war eine der ersten Straßen, die über eine Wasserversorgung aus den Vingrių - Quellen verfügte und die sehr früh mit Steinen gepflastert wurde. Viele Adlige, Kaufleute und reiche Bürger lebten dort - die Bžostovskiai, Chreptavičiai, Oginskiai, Pliateriai, Pociejai, Radvilos, Sapiegos, Tiškevičiai, Tyzenhauzai. 
Zu Beginn der Exkursion haben die Besucher die einmalige Gelegenheit, in die Kellerräume hinabzusteigen, wo es möglich ist, (buchstäblich) das 15. Jahrhundert zu berühren. Die Kellerräume unter dem Bibliotheksgebäude, die im 21. Jahrhundert zu neuem Leben erweckt wurden, sind zwischen 600 und 100 Jahren alt. Durch sie können Sie von der Trakų-Straße bis zum Verwaltungsgebäude am Ende des Bibliothekshofs wandern.
Bei einem Spaziergang durch die ehemaligen Palasträume kann man die sorgfältig erhaltenen jahrhundertalten Fragmente bewundern. Die Restauratoren haben dafür gesorgt, dass man sich an den restaurierten und erhaltenen Wand- und Deckenmalereien aus dem 18. und 20. Jahrhundert freuen könnte. Und dann sind da noch die beeindruckenden Stuckaturen! Dazu die Öfen und Heizwände aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, von denen noch dreizehn erhalten sind. 
Wenn man den Aussichten-Dachboden betritt, kann man die Altstadt von Vilnius durch die Fenster aus einem unglaublichen Blickwinkel betrachten. Es bleibt nichts anderes übrig, als nur noch die Umgebung zu bewundern und die sichtbaren Dächer der Kirchen zu zählen.

Eine kurze Geschichte

Die ersten Informationen über das Gebäude stammen aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts - ein Dokument aus dem Jahr 1609 wurde im Archiv von Oginskiai gefunden. Ab 1863 gehörte das Palast der Sofija Tiškevičienė. Der älteste Teil des Gebäudes sind die Kellerräume. Bei der architektonischen Untersuchung wurde festgestellt, dass unter dem Hauptgerüst des Palastes die Überreste eines gotischen Mauerhauses aus dem 15. Jahrhundert erhalten geblieben sind. Die Gründung der öffentlichen Kreisbibliothek Vilnius namens Adomas Mickevičius im Gebäude in der Trakų-Straße 10 begann im Jahre 1951.