Jeder, der in die schmackhafte Welt der litauischen Küche eintaucht, kennt diese rosa Suppe. Anders geht es kaum! Manchmal scheuen sich die Menschen jedoch, sie wegen der intensiven Farbe zu probieren. Die Grundlage für diese Suppe sind Rote Bete mit Kefir, die sich zu einem kräftigen Rosa vermischen. Ein hart gekochtes Ei, Gurken, Dill und grüne Zwiebeln gehören ebenfalls hinein. Das Wichtigste ist aber, dass diese Suppe kalt gegessen wird, weshalb sie traditionell eine Sommerspeise ist.
Würden Sie einen Einheimischen fragen, welches traditionelle litauische Gericht das beliebteste ist, würde fast jeder Cepelinai sagen. Diese zeppelinförmigen, gefüllten Klöße aus geriebenen Kartoffeln sind ein derart wichtiger Bestandteil der litauischen Küche, dass niemand bestreiten kann, dass sie zu unserem kulinarischen Erbe gehören. Allerdings gibt es sie hier erst seit etwas mehr als einem Jahrhundert. Sowohl ihr Rezept als auch die Inspiration für ihre Form kamen aus Deutschland.
Für die Litauer im Ausland ist Roggenschwarzbrot eines der eindeutigsten Symbole für ihr Heimatland. Es gehört zu den ältesten Lebensmittel in unserem Land und historisch gesehen wurde nichts anderes so sehr verehrt wie dieses herzhafte Brot. Litauisches Brot wird täglich zu allen möglichen Gerichten, insbesondere zu Suppen, gegessen.
Eine Köstlichkeit, die auf der Zunge zergeht – dieses Dessert brachten uns die Tataren und es ist seit fast 600 Jahren bekannt. Die Teigblätter für einen Šimtalapis müssen hauchdünn, fast transparent sein. Weil Produkte höchster Qualität nötig sind, wegen der komplizierten Herstellung (der Teig wird oft von zwei Personen geknetet) und der vielen benötigen Zeit (etwa fünf Stunden), ist Šimtalapis normalerweise ein Dessert, das für besondere Anlässe reserviert ist.
Dies ist ein Gericht, das uns von einer anderen ethnischen Minderheit in Litauen gebracht wurde – den Karäern. Kibinai ist ein halbmondförmiges Hefegebäck mit gehackter Hammel- oder Rindfleischfüllung, das im Ofen gebacken wird. Heute können diese Backwaren mit einer Gemüse-, Käse- oder Geflügelfüllung gemacht werden. Als Beilage kann eine heiße Fleischbrühe serviert werden, aber auch Tee, Brot-Gira oder auch ein Karäer-Bitter.
Culinary specialists believe that this dessert came to Lithuanian from Germany in the early 19th century. This dessert’s authentic recipe and form have survived thanks to local homemakers. The same can’t be said for Germany, where it has been lost – thankfully it’s thriving in Lithuania. This dessert requires around 30–50 eggs and 1 kg of flour. In selecting a šakotis, keep in mind that the more sharp points the cake has, the more valuable it is, and the more respected its baker.
Die für die polnische Küche typischen Quarkkeulchen sind eine der beliebtesten Quarkspeisen in Litauen. Quarkkeulchen sind von außen knusprig, aber innen weich. Sie werden fast wie Plinsen zubereitet: Mehl, Eier und Zucker werden dem Quark hinzugefügt und nach dem Braten mit saurer Sahne, Marmelade oder Apfelmus serviert. Für viele Generationen wurden Quarkkeulchen zu einem nostalgischen Gericht voller Kindheitserinnerungen. Noch heute findet man Quarkeulchen gewöhnlich auf den Kindermenüs von Restaurants.
Wenn wir nach einem Gericht aus unserer Region suchen würden, das weltweit erhältlich ist, dann wären es zweifellos Bagels. Bereits 1394 wurden in Litauen Bagel-ähnliche Backwaren erwähnt. Als die ersten Bagels erschienen,waren sie bei den Juden in Litauen und Polen beliebt, im Laufe der Zeit wurden sie zu einer charakteristischen Speise auf Jahrmärkten und ein beliebtes Geschenk.
Gerichte, die sich durch dünne Teigschichten, Blätter oder ausgehöhltes Gemüse mit verschiedenen Füllungen auszeichnen, sind in der südlichen Küche üblich, insbesondere von China im Osten bis Nordafrika und Spanien im Westen. In Europa sind solche Gerichte im Mittelmeerraum am bekanntesten. Niemand weiß, wann Koldūnai (Teigtaschen) in unserem Land populär wurden. Wir können jedoch sicher sein, dass dies schon vor langer Zeit geschehen ist. Zweifellos kamen einige dieser Rezepte im 14. und 15. Jahrhundert mit Siedlern aus dem Süden - Tataren, Karäern und Juden - nach Litauen.
Dieses Fleischgericht ist in Litauen und Polen nach wie vor beliebt. Wir können sie in fast allen Kochbüchern vom 17. bis 19. Jahrhundert finden. Es gibt verschiedene Versionen von Zrazai, aber die litauischen (auch bekannt als Radziwiłł Zrazai) sind ganz besonders. Der Ursprung der litauischen Zrazai hängt mit der Verbreitung der französischen Gastronomie im 18. Jahrhundert zusammen. Um sie herzustellen, wird Fleisch (meist Rindfleisch) mit einer Füllung aus Gemüse, Pilzen und Eiern zusammengerollt. Sie werden mit der gleichen Brühe, in der sie gekocht wurden, und mit Kartoffeln oder anderem Gemüsebrei gegessen.